Was bewegt den Sporthandel Heute und Morgen? In dieser Folge spreche ich mit Carsten Schürg, Senior Executive Advisor der ISPO und eine der prägendsten Stimmen der Branche. Wir tauchen ein in die Herausforderungen und Chancen des Sportfachhandels – von Preis- und Personaldruck über Nachhaltigkeit und KI bis hin zur Frage: Wie bleibt Retail relevant? Oder anders: „Die Zukunft ist nicht ‚online vs. offline‘, sondern seamless commerce.“ Spannend auch der wachsende Onlinehandel, der internationale Druck auf die Sportbranche – und aus aktuellem Anlass aber auch ein Blick auf Amsterdam und die Zukunft der ISPO.
„Je mehr wir in einer Gesellschaft die Begeisterung für Sport entfachen können, umso bewusster konsumiert der Kunde Sportprodukte.“ Carsten Schürg
Sporthändler sind aufgrund ihrer Affinität zum Sport und zu Produkten stark von Trends abhängen, da Innovationen für das Geschäft entscheidend sind. Der Paddle-Trend dient als Anschauungsbeispiel, der ursprünglich in Südamerika entstand und sich seitdem auf Spanien und andere europäische Länder verbreitet hat, wobei Deutschland mit etwa 1.000 Pedalcore deutlich hinter Spanien mit 20.000 liegt. Sind die Deutschen tendenziell vorsichtiger bei neuen Trends als der Rest der Welt?
Die Wertschöpfungskette im Sport- und Modebereich in der Diskussion, um sich vom Wettbewerb abzuheben. Spezialisierung, Differenzierung und Kostenführerschaft neben Pure Playern oder Omnichannelstrategien. Die Entwicklung des Sports zu einem Lifestyle-Statement und wie sich Fashion und Sport vermischen.
Diskussion über Befragungsergebnisse, nachdem die Hälfte der deutschen Gesamtbevölkerung nicht für Sport erreicht wird. Die anderen 50% dritteln sich in intrinsisch motivieren Sportlern, Wellbeing – und gesundheitlich orientierten Sportlern . Wie relevant ist in diesem Zusammenhang die Rolle der Digitalisierung in verschiedenen Bereichen wie EMS, E-Sport und Wearables oder spannende Konzepte wie die „Digital Sports League“ als Kombination aus physischem und digitalem Sport.
Etwa 70-80% der Sportschuhe werden online gekauft, während bei Outdoor-Schuhen noch mehr stationäre Käufe stattfinden, da diese meist getestet werden müssen. Es entstehen also Herausforderungen für Händler, die sowohl Online- als auch stationäre Kanäle erfolgreich betreiben wollen. Diskutiert werden Sport 2000, Intersport, Decathlon oder Zalando mit ihren Systemen und Strategien.
„Es ist ein schlauer Weg von Decathlon, sich durch die Kooperationen mit Kaufhäusern und Textilwarenhäusern in 1A Lagen zu positionieren.“
Diskussion über die Wettbewerbsnachteile deutscher Sportläden gegenüber chinesischen Online-Händlern wie Shein. Welche Herausforderungen entstehen, um das Konsumentenbewusstseins und die Nachhaltigkeit bei Fast-Fashion-Produkten zu entwickeln – wie z.B. mehr Aufklärung und Begeisterung für Sport. Können hybride Formate der Lieferanten, bei dem physische Geschäfte als Showrooms dienen und Kunden dann zum Sportfachhandel leiten, diese Begeisterung schüren?
Die ISPO geht nach Amsterdam. Beweggründe und Vorteile für die Standortentscheidung. Messe München und die Raccoon Media Group (UK) haben ein gemeinsames Unternehmen gegründet, das die Vermarktung und operative Leitung übernimmt. Raccoon Media Group ist ein britischer Messeveranstalter, bekannt für agile, publikumsnahe Konzepte.
Vordenker, Macher, Händler, Vertriebler, Stadtentwickler, Mittelstand, Ladenbau, Architektur, Studenten, StartUps und Fans des Einzelhandels
Fotokredits: Daniel Schnödt
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